Die Sterblichkeitsrate in Deutschland

Die Sterblichkeitsrate oder auch als Mortalität bezeichnet, gibt an wie viele Todesfälle es bezogen auf die Gesamtbevölkerung gibt.

Die Zahl der Todesfälle pro Zeit und pro Gesamtbevölkerung, zum Beispiel pro Jahr auf 1000 Personen, wird als rohe Mortalität bezeichnet.

Außerdem wird die Sterblichkeitsrate nach Altersklassen angezeigt, wie beispielsweise die Kindersterblichkeit. Wenn man die Sterblichkeitsrate auf die Zahl aller an einer Krankheit Leidenden ausdrückt, spricht man von einer Letalität. Spricht man von Mütter- oder Säuglingssterblichkeit, leitet man die Zahl von der Zahl der Geburten und nicht von der Gesamtbevölkerung ab.

Eine Mortalitätskurve zeigt an, wie hoch die Sterblichkeit im Altersverlauf ist. Dabei wird auf der Y-Achse die Sterberate dargestellt und auf der x-Achse die Alter. So zeigt sich bei Mortalitätskurven von Deutschland, das die Sterberate im ersten Jahr in etwa auf dem gleichen Wert ist, wie bei 50-Jährigen, was mit dem doch noch immer bestehenden Risiko einer Säuglings- und Kleinkindersterblichkeit zusammenhängt. In der Folge nimmt die Sterblichkeitsrate aber sehr stark ab und ist bei einem Alter von etwa acht Jahren auf einem absoluten Tiefpunkt.

Es ist bedenklich, dass in Deutschland die Säuglingssterblichkeit höher ist als in den Nachbarländern. Immerhin stirbt hierzulande noch immer jedes 300. Baby im ersten Lebensjahr. Nicht nur die skandinavischen Länder haben hier deutlich niedrigere Werte, auch Länder wie Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und Griechenland schneiden besser ab.

Manche Ärzte begründen dies damit, dass die Mütter heute ihre Kinder in einem deutlich höheren Alter bekommen als früher, was mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburten einhergeht. Immerhin ist der Anteil der Frühgeburten in Deutschland in den letzten zwanzig Jahren von 7,6 auf 9,2 Prozent angestiegen.

Es kann auch beobachtet werden, dass die Säuglingssterblichkeit in schwächeren sozialen Gruppen am höchsten ist, weil die werdenden Mütter hier häufiger rauchen oder weniger auf ihre Gesundheit während der Schwangerschaft achten. So kann beispielsweise beobachtet werden, dass in Regionen, die von einer hohen Arbeitslosigkeit betroffen sind bzw. in denen ein hoher Anteil an Sozialhilfeempfängern lebt, die Säuglingssterblichkeit am höchsten ist.

Interessant ist, dass Unfälle mit fast 50 Prozent die häufigste Todesursache sind. Besonders in der Gruppe der 15- bis 20-Jährigen sind Unfälle das größte Risiko für den Tod, gefolgt von Mord und Suizid. Auch mit dem zunehmenden Alter bleiben die Unfallhäufigkeit und die Suizidrate relativ unverändert. Erst ab einem Alter von 50 bis 60 Jahren bilden Krankheiten den größten Teil der Todesursachen.

Neben der Sterblichkeitsrate wird in demografischen Daten oft die durchschnittliche Lebenserwartung herangezogen.