Die Demografie gibt an, wie sich eine Bevölkerung zusammensetzt und wie sie sich entwickelt. Dazu werden sowohl statistische als auch theoretische Daten herangezogen. Es wird untersucht, wie sich eine Bevölkerung in Altersstruktur und Anzahl gliedert, wie sie sich geografisch verteilt und welche sozialen und umweltbedingten Faktoren einen Einfluss auf die Veränderungen in der Bevölkerung haben.
Um diese Zusammensetzung zu erforschen, werden Daten statistisch erfasst und gemessen und davon abgeleitet Erklärungs- und Beschreibungsmodelle entwickelt.
Die Demografie setzt sich aus vier großen Bereichen zusammen:
- Die Geburtenzahl und den Theorien zur Fertilität
- Die Zu- und Abwanderung und den Theorien zur Migration
- Die Sterblichkeitsrate und den Theorien zur Mortalität
- Die strukturelle Gliederung des Bestandes der Bevölkerung
Dabei wird in statistischen Daten aufgegliedert, wie sich die Bevölkerung beispielsweise nach Geschlecht, Alter, Nationalität, Haushaltsgrößen, Lebensgewohnheiten und Lebensstilen zusammensetzt.
In den Bevölkerungsbewegungen wird einerseits beobachtet, wie sich Menschen räumlich bewegen, durch Ab- und Zuwanderungen und Migration, und sich natürlich bewegen, durch Geburten und Sterbefälle. Außerdem werden die Eheschließungen und Scheidungen erfasst.
Statistisch werden auch die Entwicklungen in der Altersstruktur sowie in der Zusammensetzung der Geschlechter erfasst.
Die Wissenschaft, die sich mit der Demografie beschäftigt, nennt sich Bevölkerungswissenschaft. Die Daten werden einerseits durch eine laufend fortgeschriebene Statistik, andererseits durch Befragungen, Stichproben und Volkszählungen erhoben.
So kann anhand von demografischen Daten beispielsweise abgeleitet werden, wie hoch die Lebenserwartung in einzelnen Ländern oder Regionen ist. Interessanterweise haben die Frauen in Andorra, der kleinen Republik in den Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich, mit beinahe 84 Jahren weltweit die höchste Lebenserwartung. Die geringste Lebenserwartung hingegen findet man im südafrikanischen Swasiland, wo die Menschen durchschnittlich nur 61,3 Jahre alt werden.
Anhand von diesem Beispiel kann man ermitteln, welche Einflüsse sich auf die Lebenserwartung auswirken. Dies sind beispielsweise Kriege, Umweltbelastung und in welchem Ausmaß gesunde Ernährung zur Verfügung steht und erschwinglich ist. Auch das verfügbare Trinkwasser hat Auswirkungen auf die Lebenserwartung.
Beachtlich ist,dass vor hundert Jahren die Lebenserwartung lediglich bei 50 Jahren lag und sie seither fast jährlich steigt. Das stellt viele Gesellschaften vor die Herausforderung, dass die Bevölkerungszahl oft stagniert oder nur gering ansteigt, die Gesellschaft zur gleichen Zeit aber immer älter wird.
Die Bevölkerungsentwicklung wird grafisch in sogenannten Bevölkerungspyramiden dargestellt. Üblicherweise wird dabei in der Mitte der Y-Achse das Alter dargestellt und an der X-Achse beiderseits die Anzahl der Bevölkerung in Männer und Frauen. Wenn man so mehrere Bevölkerungspyramiden aus verschiedenen Beobachtungsjahren gegenüberstellt, ist die altersmäßige Entwicklung einer Gesellschaft gut ablesbar.
Für Zukunftsprognosen der Bevölkerungsentwicklung werden in Deutschland werden seit dem Jahr 2014 die Daten aus den Ergebnissen der dreizehnten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung herangezogen. In dieser werden vier unterschiedliche Varianten mit verschiedenen Annahmen für die Bevölkerungsentwicklung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten herangezogen. Diese kann sowohl auf Gesamtdeutschland als auch auf einzelne Bundesländer dargestellt werden.