Demografischer Wandel: Des öfteren hört man diesen Begriff, meist als Grund für Probleme im Fernsehen oder im Internet, die uns in Zukunft treffen werden, sei es wegen der Rentenbeiträge, des Fachkräftemangels oder Pflegenotstands.
Aber zwischen all diesen alltäglichen Problemen lässt sich häufig auch vergessen, dass der demografische Wandel auch die internationale Politik beeinflusst. Staaten gewinnen oder verlieren an Macht und Bedeutung durch die Verschiebung innerhalb ihrer Bevölkerung. So wie die Schüler heutzutage die Weltkarte in ihren Schulbüchern oder als poster an den Wänden ihrer Klassenräume vorfinden, wird sie vielleicht in ein paar Jahren schon nicht mehr sein. Ab wann werden wohl neue Poster benötigt, die beispielsweise die Grenzverschiebung der Ukraine zeigt?
Die Verlierer
Es lässt sich zwar nicht sagen, ob sie am Ende wirklich die Verlierer sein werden, doch begünstigt der demografische Wandel die Industrienationen nicht. In den Statistiken der Industrieländer erkennt man den immer weiter schrumpfenden Anteil der arbeitsfähigen Bevölkerung im Verhältnis zu den Rentnern. Der Staat wird weniger Steuergeld zur Verfügung haben, während mehr ältere Menschen versorgt werden müssen. Dieser Trend wird wohl darauf hinauslaufen, dass viele dieser Länder ihre globale Vormachtstellung im Bereich der Wirtschaft verlieren werden, vor allem, weil demografisch jüngere Länder nach vorne preschen.
Die Gewinner
Auch hier gilt, dass keine Gewissheit, sondern nur günstige Umstände vorliegen. Länder mit vielen jungen Arbeitskräften haben ein großes Potenzial, dass, wenn es gut genutzt wird, die Wirtschaft dieser Nationen boomen lässt. In den letzten Jahrzehnten war dies vor allem im asiatischen Raum der Fall und ist es immer noch, wenn auch nachlassend. Der neue aufgehende Stern am Himmel könnte auf dem afrikanischen Kontinent zu finden sein. Die Länder dort haben großes ungenutztes Potential, doch behindern einige andere Faktoren die volle Ausschöpfung dessen, wie die von den Europäern gezogenen Grenzen. Vielleicht wird erst eine große Verschiebung auf der Landkarte notwendig sein, damit der Kontinent aufblühen kann.